AdressePotsdamer Straße 33
OrtFalkensee
Verlegedatum11.06.2013
Geboren9. Mai 1891
Preußisch Holland (Ostpreußen)
Gestorben3. April 1941
Bernburg an der Saale (Tötungsanstalt)

Gertrud Voß kommt als Gertrud Hahn am 9. Mai 1891 in Preußisch Holland (Ostpreußen) als Tochter eines Schneidermeisters zur Welt. Ihre Mutter ist jung verstorben. Gertrud fühlt sich ungeliebt, wird mit 16 Jahren vom Vater aus dem Haus gewiesen. Heimatlos umherirrend, wird sie vergewaltigt und von einem Sohn entbunden. 

Ohne eine berufliche Ausbildung übt Gertrud Hahn an wechselnden Orten unterschiedliche Tätigkeiten aus und heiratet schließlich Bruno Voß, Maschinenmeister in Bredow-Forst, einem Ortsteil von Brieselang. 

Bereits nach wenigen Ehejahren wird laut ärztlicher Diagnose eine psychische Erkrankung festgestellt. So wird Gertrud Voß im Jahre 1927 in die Heil- und Pflegeanstalt Neuruppin eingewiesen. 

Aus der Patientenakte geht hervor, dass sich die Symptome ihrer psychischen Erkrankung verstärkt haben. Damit gehört sie zu dem Personenkreis, der nach der zynischen Ideologie der Nazis seine Daseinsberechtigung verloren hat. 

Gertrud Voß wird am 3. April 1941 zusammen mit 74 weiteren Frauen in die Tötungsanstalt Bernburg an der Saale transportiert. Noch am Tag ihrer Ankunft fällt sie dem Krankenmord zum Opfer. 

Dem Ehemann wird an die letzte Wohnanschrift der Familie Borsigstraße 33 (jetzt Potsdamer Straße 33) mitgeteilt, dass sie an „gelber Leberathrophie“ verstorben sei.

Fotos von den Verlegungen an diesem Tag gibt es hier.