Erna Laski

© Andrea Johlige
Geboren25.02.1896
Gestorben18.08.1939

Lucie Laski

© Andrea Johlige
Geboren05.08.1900
Gestorben18.08.1939
AdresseDammstraße 17
OrtNauen
Verlegedatum27.09.2016

Bereits seit 1892 existierte das „Photographische Atelier“ von Isidor Laski in Nauen, anfangs noch im Hotel „Schweizerhaus“ in der Dammstr. 10. Später fand die Familie Wohn- und Geschäftsräume in der Dammstr. 17. Als der Vater 1931 verstarb, übernahm die ältere Tochter Erna unterstützt von ihrer Schwester Lucie das stadtbekannte Fotogeschäft. Portraitaufnahmen des Ateliers Laski waren bei den Nauenern sehr beliebt. 

Trotz des Boykotts jüdischer Geschäfte und ständiger Anfeindungen und Demütigungen seit Machtantritt der Nazis, waren die Schwestern nicht bereit alles aufzugeben. Da sie zum christlichen Glauben übergetreten waren, schienen sie überzeugt, dass man sie zu Unrecht als „nicht erwünscht“ behandeln würde. Sie begannen um ihre Existenz zu kämpfen und taten ihren Unmut über die bis dato über sie erschienenen antijüdischen Artikel in der Lokalredaktion der „Havelländischen Rundschau“ und. Ebenso verweigerten sie das Ausfüllen der Vermögenserklärungen, die der jüdischen Bevölkerung im Jahre 1938 zugesandt wurden.

Aber dieser Kampf war aussichtlos. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden auch Wohnung und Geschäft der Laski-Schwestern überfallen und demoliert. Es ist überliefert, dass sie in ihrer Not zu ihrem Nachbarn flohen und sich dort versteckten. Trotzdem wurden sie, genau wie alle anderen noch in Nauen wohnhaften Juden und Jüdinnen, am nächsten Tag einige Stunden in Polizeigewahrsam genommen.

In den folgenden Monaten waren die Schwestern immer weiteren Schikanen ausgesetzt. Ihr Fotogeschäft konnten sie bereits ab Dezember 1938 nicht mehr fortführen. Jeglicher Existenzgrundlage beraubt, sahen beide im August 1939 keinen anderen Ausweg mehr und nahmen sich das Leben. Offiziell wurde Suizid als Todesursache angegeben. Doch viele Bürger glaubten damals eher an einen Mord durch die SA.

Als Todesdatum wird der 18. August 1939 genannt. Die Beisetzung erfolgte auf dem jüdischen Friedhof im Ortsteil Am Weinberg in Nauen. Es war die letzte Beisetzung auf dieser 120jährigen Begräbnisstätte.

Recherche: Manfred Schulz, Falkensee