Gertrud Chodziesner (Kolmar)

Geboren | 10. Dezember 1894 Berlin |
Gestorben | unbekannt |
Ludwig Chodziesner

Geboren | 28. August 1861 Obersitzko |
Gestorben | 13. Februar 1943 Theresienstadt (Konzentrationslager) |
Adresse | Feuerbachstraße 13 |
Ort | Falkensee |
Verlegedatum | 20.07.2007 |
Ludwig Chodziesner wurde am 28. August 1861 in Obersitzko geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1879 nahm er das Studium der Jurisprudenz in Berlin auf. Mit dem Assessorexamen am 7. März 1891 fand die Ausbildung ihren Abschluss. Ludwig Chodziesner wurde ein bekannter Strafverteidiger und später zum Justizrat ernannt.
Der Ehe mit Elise, geb. Schönfließ, entstammen vier Kinder, Gertrud Käthe Chodziesner (genannt Kolmar) ist das Bekannteste. Die Familie zog nach ersten Wohnungen in Berlin 1923 in die Feuerbachstr. 13 (damals Manteuffelstr. 9) nach Finkenkrug.
Nach der Progromnach 1938 musste das Haus in Finkenkrug verkauft und eine „Judenwohnung“ in Berlin-Schöneberg bezogen werden. Gertrud Kolmar begleitete ihren Vater bis zu seiner Deportation im September 1942.
Am 13. Februar 1943 verstarb Ludwig Chodziesner in Theresienstadt, die Todesursache des Einundachtzigjährigen ist nicht festgestellt.
Gertrud Chodziesner, genannt Kolmar, wurde am 10. Dezember 1894 in Berlin als ältestes Kind des Rechtsanwaltes Ludwig Chodziesner geboren. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete sie zunächst als Erzieherin und Sprachlehrerin.
Erste Gedichte der bedeutenden Lyrikerin wurden 1917 gedruckt. Sie veröffentlichte jetzt unter dem Pseudonym „Kolmar“. Im Jahre 1923 siedelte die Familie nach Finkenkrug in die Feuerbachstr. 13 (damals Manteuffelstr. 9) um. Nach Erkrankung der Mutter kehrte Gertrud Kolmar 1928 ins Elternhaus zurück und pflegte die Mutter bis zum Tode, übernahm danach die Haushaltsführung, half im Sekretariat des Vaters und schrieb und schrieb…“
Nach der Pogromnacht 1938 wurden die Chodziesners gezwungen das Haus zu verkaufen und in eine „Judenwohnung“ nach Berlin-Schöneberg umzuziehen. Danach wurde sie zur Zwangsarbeit verpflichtet bis zur Verhaftung am 23. Februar 1943 während der „Fabrikaktion“. Mit dem „32. Osttransport“ am 2. März 1943 wurde sie nach Ausschwitz deportiert, danach verlieren sich ihre Spuren…
Weitere Informationen finden sich auch auf der Website für Stolpersteine in Berlin.





