Kulturveranstaltung in Dallgow am 17.09.2022

Am kommenden Sonnabend, dem 17. September 2022, wird in Dallgow eine besondere Kulturveranstaltung stattfinden.

Engagierte Dallgower Autoren haben ihre neuesten Forschungen zu ihrem Ort während der NS-Zeit abgeschlossen und mit Unterstützung der Vorbereitungsgruppe Stolpersteine und der Partnerschaft für Demokratie in der Broschüre Jüdisches Leben in Dallgow-Döberitz herausgebracht. Diese Broschüre liegt bereits an verschiedenen Orten zur kostenfreien Mitnahme aus (Rathaus und Kirchen in Dallgow, Museum & Galerie in Falkensee).

Aus Anlass des Erscheinens und im Zusammenhang mit dem 750jährigen Jubiläum Dallgow-Döberitz‘ im vergangenen Jahr wird am kommenden Sonnabend, dem 17. September 2022 von 15 bis 18 Uhr im Rathaussaal Dallgow-Döberitz, Wilmsstraße 41 eine besondere Veranstaltung stattfinden. Die einzigartige Verbindung von Natur und spannungsreicher Historie bildet den Rahmen dieser der Veranstaltung. Im Anschluss wird es bei einem kleinen Imbiss Möglichkeiten zu weiterem Austausch und Begegnung geben.

Weitere Informationen finden Sie auch hier im Veranstaltungskalender von Dallgow-Döberitz.

Moderation: Christoph Janssen

Programm

  • 15.00 – 15.10 Uhr Begrüßung Bürgermeister/Verwaltung
  • 15.10 – 15.40 Uhr Erdgeschichte der Döberitzer Heide / Dr. Werner Stackebrandt
  • 15.40 – 16.15 Uhr Tiere der Döberitzer Heide – vom Urzeitkrebs zum Wisent (Film) / Daniela Erler
  • 16.15 – 16.30 Uhr Vorstellung der Broschüre „Jüdisches Leben in Dallgow-Döberitz“ / Dr. Ines Oberling
  • 16.30 – 17.00 Uhr Podcast zur DDR-Geschichte / Verena Hedtke, Helga Hohaus, Rüdiger Wichmann, Julius Wichmann
  • 17.00 – 17.30 Uhr Historisches Dallgow-Döberitz – Bilder zur Geschichte ans Licht geholt / Andreas Krüger
  • 17.30 – 18.00 Uhr Zeitreise auf zwei Quadratmetern (Erläuterung der historischen Schaukästen) / Anselm Geske

Radrundfahrt am 10. September 2022

Am Sonnabend, dem 10. September 2022, fanden sich fast 50 Interessierte ein, um der dreistündigen Radrundtour durch Falkensee in Seegefeld-Süd zu folgen.

Bei herrlichstem Wetter wurden an verschiedenen Haltepunkten über die Geschichte dieses seit 125 Jahren verstärkt besiedelten Viertels referiert. Standorte früherer Betriebe, Gaststätten, eines Kriegsgefangenenlagers und des Arbeitersportheimes „Fichteheim“ lagen diesmal im Fokus. Darüber hinaus wurden fünf Stolpersteine aufgesucht und so der dort früher lebenden und durch Nationalsozialisten ermordeten oder in den Suizid getriebenen Einwohner gedacht: Wilhelmine Reinke, Gertrud Voß, Oskar Sander und das Ehepaar Zorn.

Die nächste Radrundtour ist für Frühjahr 2023 geplant.

Ursprüngliche Einladung

Wir möchten Sie einladen! Kommen Sie mit uns am Samstag, dem 10. September 2022, auf eine abwechslungsreiche Radrundfahrt zu Orten der Erinnerung in Seegefeld-Süd.

Wir treffen uns um 10 Uhr am Bahnhof Falkensee (Südausgang Richtung Kino) und fahren zu früheren Ansiedlungen von Betrieben und historischen Gaststätten. Wir machen Halt am Winkelbunker, besuchen verschiedene Stolpersteine sowie die Standorte des ehemaligen „Fichteheims“ und eines Kriegsgefangenenlagers. Gegen 13 Uhr endet unsere Radrundfahrt wieder am Bahnhof.

Theaterstück am 17.06.2022

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner, Aktive und Geschichtsinteressierte,

am 17. Juni kommt der Berliner Theaterschaffende Harald Hahn im Rahmen seiner Live-Sommertour nach Falkensee. Um 19 Uhr wird er in der Falkenhagener Kirche (neben dem Haus am Anger) sein Theaterstück „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater“ aufführen. 

In der NS-Diktatur wurden Arme, Obdachlose, Suchtkranke und nichtangepasste Menschen als „Asoziale“ verfolgt und ermordet. Bis heute erfahren sie weder angemessenes Gedenken noch Gerechtigkeit. Dieses Theaterstück will das ändern. Hier können Sie mehr darüber erfahren: http://asozialer-grossvater.de/

Im Anschluss wird es auch Raum für Diskussion und persönliche Begegnungen geben. Der Besuch ist kostenfrei, da die Veranstaltung durch die Partnerschaft für Demokratie gefördert wird. 

Die Vorbereitungsgruppe Stolpersteine lädt Sie herzlich zur Teilnahme ein, denn diese Theaterveranstaltung ist Teil aktiver Erinnerungskultur in unserer Region!

Hier gibt es noch Informationsmaterialien zum Download

Fahrradrundtour zu Frauenorten in Falkensee am 7. Mai 2022

Im Rahmen der brandenburgischen Frauenwoche waren das Jugendforum Falkensee gemeinsam mit der Vorbereitungsgruppe Stolpersteine und vielen interessierten Menschen am Samstag auf Fahrradtour quer durch Falkensee unterwegs. Diese führte uns zu einigen spannenden Orten, die in Verbindung mit Frauen standen und stehen. Jung und alt, egal welches Geschlecht, alle waren dabei und lernten durch kleine Inputs zu den Orten etwas über diese Frauen. Uns hat es sehr viel Freude bereitet und die Pizza danach am Haus am Anger, rundete alles perfekt ab.

Stolpersteinverlegungen am 22. Mai 2022 in Dallgow und Schönwalde-Siedlung

Am Wochenende konnten die beiden Stolpersteine erfolgreich verlegt werden, vielen Dank für Ihr zahlreiches Erscheinen! Anbei bereits ein paar kleine Einblicke, die wir im Laufe der kommenden Tage und Wochen noch erweitern werden.

Stolpersteinverlegung für Max Umanski in Dallgow

Stolpersteinverlegung für Dagny Herzberg in Schönwalde

Artikel, die in der Presse erschienen sind

Einladung

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner, Aktive und Geschichtsinteressierte,

am 22. Mai kommt um 9 Uhr der Schöpfer der Kunstaktion „Stolpersteine“, Gunter Demnig, nach Dallgow. Hier verlegt er an der Hauptstraße 17 einen Stolperstein für Max Umanski, der durch die Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt und aus Dallgow vertrieben wurde.

Ab 10.30 Uhr wird ein weiterer Stolperstein durch Gunter Demnig und zwar erstmalig in Schönwalde-Siedlung verlegt. Hier werden wir vor dem ehemaligen Wohnhaus Großer Ring 89 der jungen Mutter Dagny Herzberg gedenken, die ebenfalls aufgrund ihrer jüdischen Herkunft durch die Nationalsozialisten verfolgt und nach zweijähriger Haft ermordet wurde. In Schönwalde zurück blieben ihre beiden kleinen Söhne, die nur durch den persönlichen Einsatz und den Mut anderer Familien gerettet wurden. Die Nachfahren von Dagny Herzberg initiierten den Stolperstein zur Erinnerung an sie und werden persönlich anwesend sein.

Im Anschluss findet um 11.15 Uhr im Schönwalder Gemeindesaal, Berliner Allee 3-5, eine Veranstaltung zum Thema Stolpersteine statt. Hier wird es neben Vorträgen und Musik auch Raum für persönliche Begegnungen mit einem kleinen Imbiss geben.

Die Verlegungen und Begleitveranstaltungen sind Teil aktiver Erinnerungskultur in unserer Region. Daher lädt Sie die Vorbereitungsgruppe Stolpersteine herzlich zur Teilnahme ein!

Alle Informationen und mehr Hintergründe zu beiden Personen finden Sie in den Flyern, die Sie hier herunterladen können.

Aktive sind überglücklich – Übergabe eines Spendenschecks

DANKESCHÖN!!!

Unverhofft haben wir den Zuschlag für eine Spende von den Mitarbeiter*innen der KfW in Höhe von 3.100€ erhalten. Die Mitarbeiter*innen haben jedes Jahr die Möglichkeit, die Restcent/Resteuro ihres monatlichen Gehalts auf ein internes Sammelkonto zu spenden. Diese Summe wird zum Jahresende an regionale, gemeinnützige Organisationen verteilt: Wir gehörten diesmal zu den Ausgewählten!

Das Geld wird für die im Mai 2022 bevorstehenden Stolpersteinverlegungen in Schönwade-Siedlung und Dallgow-Döberitz verwendet. Darüber hinaus planen wir in diesem Jahr weitere Abendveranstaltungen (Theaterstück, Lesung, Zeitzeugengespräche…) immer mit Bezug zur NS-Zeit. Auch hierfür werden diese Gelder eingesetzt.

Abb. Scheckübergabe durch die Ideengeberin Lysann Goldbach/KfW an die VBG Stolpersteingruppe 😁

Filmvorführung am 2.12.2021

Bereits seit 2006 verlegt die Vorbereitungsgruppe Stolpersteine für Falkensee und Umgebung im Osthavelland Stolpersteine für Verfolgte des NS-Regimes. Bisher konnten wir in Falkensee, Brieselang, Dallgow, Nauen mit Ribbeck 46 solcher besonderen Erinnerungsmale verlegen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns intensiv mit der Geschichte der NS-Zeit und bieten verschiedene Veranstaltungen zu diesem Thema an. Wir möchten damit einen Beitrag gegen das Vergessen leisten – den verfolgten Menschen ein Gesicht zu geben und sie aus der Anonymität herausholen, indem wir beispielsweise auf unseren Fahrradrundtouren Stolpersteine besuchen und über das Schicksal der Menschen berichten. 

Am Donnerstag, dem 2. Dezember werden wir den Dokumentarfilm „Jetzt nach so vielen Jahren“ vorführen. In der Falkenhagner Kirche in der Kirchstraße – neben dem Haus am Anger, in der Nähe des Rathauses – wird der Film ab 19 Uhr zu sehen sein. Wir freuen uns, dass auch einer der Regisseure an diesem Abend in Falkensee sein wird. Anschließend haben wir Gelegenheit mit Herrn Schnabel und auch untereinander ins Gespräch zu kommen. 

Sie sind herzlich zur Teilnahme eingeladen! Der Eintritt ist frei.

Die Kirche verfügt auch unter dem aktuellen Abstandsgebot über ausreichend Plätze.

Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen sind uns Interessierte, welche die 2G+-Regel erfüllen, sehr willkommen! Das heißt: geimpft oder genesen (gern auch zusätzlich mit Schnelltest aus dem Testzentrum). Bitte den Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen. Mit einer Anmeldung vorab an info@stolpersteine-falkensee.de helfen Sie uns sehr bei der Organisation!

Zum Inhalt des zeitlos wirkenden Dokumentarfilmes:

Der Film widmet sich der Aufarbeitung des Schicksals verfolgter Juden in der Nordhessischen Stadt RhinaBis 1923 war mehr als die Hälfte der Dorfbewohner jüdisch, lange Zeit wurde es „Klein-Jerusalem“ genannt. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde diese alte jüdische Gemeinde zugrunde gerichtet, und die meisten Juden wurden in Konzentrationslager deportiert. 

In Rhina blieb von ihnen nicht mehr als ein verwüsteter Friedhof zurück. 1981 drehte ein Filmteam des Hessischen Rundfunks eine eindrucksvolle Dokumentation über das einst so jüdische Dorf in Hessen. Befragt nach den früheren Nachbarn erzählten die Rhinaer vom friedlichen Miteinander damals. Die überlebenden und betroffenen Zeitzeugen erinnern sich anders an diese dunkle Zeit. Um diese unterschiedliche Wahrnehmung geht es in diesem Dokumentarfilm.

Neue Radrundfahrt am 9. Oktober 2021

Kommen Sie mit uns am Samstag, dem 9. Oktober 2021 auf eine abwechslungsreiche Radrundfahrt zu Orten der Erinnerung in Dallgow. Los geht es zunächst um 11 Uhr am ehem. Wohnhaus von Gertrud Kolmar in der Feuerbachstr. 13 in Falkensee, wir fahren zu verschiedenen historisch bedeutsamen Orten in Dallgow und beenden unsere Fahrt gegen 13.30 Uhr am Bahnhof Dallgow- Döberitz.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Auf die Einhaltung der aktuellen Pandemie- und Hygieneauflagen ist dabei zu achten. Mit einer kurzen Anmeldung, helfen Sie uns sehr bei der Organisation!
Einen Bericht über unsere letzte Radrundfahrt finden Sie hier.

Start um 11 Uhr am ehem. Wohnhaus von Gertrud Kolmar in der Feuerbachstr. 13 in Falkensee

Stolpersteinverlegung Nauen, 18. September 2021

Am Samstag, 18. September 2021 findet die zweite Stolpersteinverlegung dieses Jahr im Havelland statt.

Ablauf

11:00 Uhr: Verlegung der Stolpersteine

für Familie Homburger in Nauen, Am Ritterfeld 22

11:30 Uhr: Verlegung des Stolpersteins

für Michael Kukurudza in Nauen, Berliner Straße 16

12:30 Uhr: Vortrag und kleiner Empfang mit anschließendem Imbiss

in der Aula im Goethe-Gymnasium in der Parkstraße 7

Michael Kukurudza

Familie Kukurudza stammte ursprünglich aus Polen. 1924 zogen Michael Kukurudza und seine LebensgefährBn Magdalena Sawka mit ihren zwei Kindern nach Nauen, wo noch zwei Töchter geboren wurden. Vater Michael Kukurudza arbeitete als selbständiger Schumacher.

Am 29. Mai 1933 wurde er von vier Hilfspolizisten wegen angeblichen Waffenbesitzes verhaPet und in das KonzentraBonslager Börnicke überführt. Hier wurde er misshandelt und noch am gleichen Abend durch einen SA-Mann erschlagen. Seine Leiche wurde auf dem Gelände verscharrt. Als polnischer Staatsangehöriger erregte die Ermordung zwar internaBonales Aufsehen, führte jedoch erst nach dem Krieg zu Konsequenzen für den Täter.

Familie Homburger

Emil Homburger stammte ursprünglich aus Hessen, wuchs aber in Nauen auf. Nach Abschluss des Realgymnasiums begann er eine kaufmännische Lehre in einer Bank. Als Soldat im I. Weltkrieg erhielt er diverse Auszeichnungen. Im Jahre 1921 heiratete er Bianka Bernstein und im darauf folgenden Jahr kam Sohn Hans zur Welt. Im gleichen Jahr eröffnete Emil Homburger auch sein Textilwarengeschäft in der Nauener Marktstraße 19.

Auch Sohn Hans besuchte das Realgymnasium, das er aber ab März 1938 nicht mehr betreten durfte, weil er Jude war. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden sowohl das Geschäft als auch die Wohnung der Familie Homburger demoliert. Emil Homburger wurde verhaftet und von der Potsdamer Gestapo verhört. Im Februar 1939 gelang der Familie Homburger die Flucht über Frankreich nach Bolivien. 

Dort bauten sie sich unter extremen klimatischen Bedingungen mühevoll eine neue Existenz auf. Während die Eltern einen kleinen Lebensmittelladen in der Hauptstadt La Paz betrieben, ging Hans Homburger als Landarbeiter in den subtropischen Urwald. Emil und Bianka Homburger starben in den 1960er Jahren, Hans Homburger im Jahre 2005. Ihre Gräber befinden sich in Bolivien. 

Wir haben zum Vortrag nach der Verlegung eine Broschüre erstellt, in der Sie weitere Details zum Schicksal der Familie Homburger finden!