AdresseHauptstraße 17
OrtDallgow-Döberitz
Verlegedatum22.05.2022
Geboren1890 Ukraine
Gestorben21.08.1959 Krankenhaus Staaken

Max Samuel Umanski wurde 1890 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in der Ukraine geboren. Nach seiner Kaufmannslehre arbeitete er im Geschäft seines Vaters. Nach seinem Wehrdienst brach der Erste Weltkrieg aus. Sein Kriegseinsatz dauerte nicht lange, denn bereits Ende August 1914 geriet Umanski in deutsche Gefangenschaft.

Nach kurzen Aufenthalt in einem Lazarett bei Breslau kam er in das Kriegsgefangenenlager Döberitz, wo insgesamt 12.000 russische Gefangene inhaftiert waren. Als Kriegsgefangener arbeitete er ab 1915 bei dem Landwirt Wilhelm Winter in Dallgow und lernte dort dessen Tochter kennen und lieben. Nach Kriegsende 1918 blieb er in Dallgow und heiratete 1919 Luise Wilhelmine Frida Winter. Die Tochter Liselotte Frieda wurde 1920 und der Sohn Günter 1923 geboren. Samuel Umanski konvertierte 1923 zum Christentum und ließ sich in der evangelischen Pfarrkirche Dallgow taufen.

In Rohrbeck betrieb er ein Fuhrgeschäft mit Holz- und Kohlehandel. In der Pogromnacht 1938 wurde seine gesamte Wohnungseinrichtung von der SA zerschlagen und sein Verkaufsstand in der Wilms-Ecke Finkenkruger Straße niedergebrannt, er selbst von der Gestapo verhaftet. Anschließend wurde er in das KZ Sachsenhausen verschleppt, wo er bis April 1939 inhaftiert war. Nach seiner Entlassung flüchtete er nach Holland, wo er in einem jüdischen Auswanderungscamp von der evangelischen Kirche Unterstützung erhielt.

Als die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 die Niederlande überfiel, flüchtete er nach Frankreich, wurde dort aufgegriffen und kam ins Durchgangslager Westerbork, wo er durch die Engländer befreit wurde.

Nach seiner Rückkehr nach Rohrbeck nahm er sein Gewerbe als Fuhrunternehmer wieder auf. Seine Ehe wurde 1946 geschieden. Max Umanski verstarb am 21. August 1959 im Krankenhaus Staaken. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchfriedhof in Rohrbeck.

Foto: Manfred Schulz
Foto: Manfred Schulz