AdresseMittelstraße 2
OrtNauen
Verlegedatum27.09.2016
Geboren27.09.1861
Gestorben26.09.1942
Stolperstein für Elisabeth Löwenheim in Nauen, Mittelstraße 2

Elisabeth Löwenheim wurde am 27. September 1861 in Oranienburg geboren. Sie bewohnte in Nauen in der Mittelstraße 2 im zweiten Stock eine Zweizimmerwohnung. Der Eingang zur Wohnung befand sich in der Lazarettstraße. Als am 9. November 1938 die Krawalle und Zerstörungswut der SA gegen jüdische Bürger zunahmen, versteckte der Nachbar, welcher auf der selben Etage wohnte, die 77jährige Frau Löwenheim im Kleiderschrank seiner Wohnung. Der vierjährige Sohn hatte dies mitbekommen und wurde von seinem Vater eindringlich ermahnt, niemanden davon zu erzählen.

Da die SA-Leute Frau Löwenheim nicht antrafen, zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Frau Löwenheim zog im Mai 1939 nach Berlin-Schöneberg und wohnte dort in der Goltzstraße 48 bei Heimann zur Untermiete. Zu diesem Zeitpunkt waren Juden gezwungen, in sogenannte „Sammelwohnungen“ zu ziehen.

Frau Löwenheim musste am 11. August 1942 ihre Vermögenserklärung ausfüllen. Ihre wenigen Möbel und der Hausrat wurden an den Berliner Händler Karl Gross im Wert von 107,10 RM  zum Weiterverkauf übergeben. Im August 1942 wurde Elisabeth Löwenheim von der Gestapo aufgefordert sich im Sammellager Berlin-Mitte, Große Hamburger Straße 26 (dem ehemaligen Altenheim der Jüdischen Gemeinde Berlin) einzufinden. Am 20. August 1942 wurde sie von dort mit dem Transport I/49 von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Am 26. September 1942 erfolgte der Weitertransport in das Vernichtungslager Treblinka. Dort endete das Leben von Elisabeth Löwenheim am Vorabend ihre 81. Geburtstages in den Gaskammern von Treblinka.

An ihrem 155. Geburtstag wurde der Stolperstein für Elisabeth Löwenheim an ihrem letzten selbstgewählten Wohnort zur Erinnerung und Mahnung verlegt.

Weitere Fotos der Verlegung finden Sie in unserer Bildergalerie, © Andrea Johlige