AdresseLortzingallee 26
OrtFalkensee
Verlegedatum15.11.2008
Geboren24.01.1889 Berlin
Gestorben06.03.1942 Litzmannstadt (Lodz)

Kurt Wolfgang Skamper wurde am 24.01.1889 in Berlin geboren.
Weder seine näheren Lebensumstände noch eine Fotografie sind von ihm überliefert. Es ist nur bekannt, daß er lt. Kennkarte noch im Frühjahr 1939 in der Lortzingallee 26 in Falkensee gemeldet war. Ab 05.06.1939 bezog er als Untermieter eine Wohnung in Berlin NO 55, Greifswalder Straße 43, bei Orbach.

Lt. Vermögenserklärung vom 15.10.1941 war er zuletzt beschäftigt bei der Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken A.G. Borsigwalde in Berlin (vermutlich zwangsbeschäftigt) und deklarierte als Vermögen 20,00 RM in bar sowie sein Grundstück in Falkensee, das er für 2.500,00 RM (Einheitswert am 01.01.1935 betrug 4.590,00 RM!) an einen Berliner Tischler und Altmöbelhändler bereits verkauft hat. Die Kaufsumme hat er aber noch nicht erhalten, da die Genehmigung für den Verkauf noch nicht erfolgt sei.

Laudatio für Kurt Wolfgang Skamper von Hans Jakobi (Mitglied der Vorbereitungsgruppe) bei der Verlegung

Am 27.10.1941 wurde Herrn Skamper der Deportationsbefehl im Berliner Sammellager Levetzowstraße 7-8 zugestellt. Die Deportation erfolgte zwei Tage später am 29.10.1941 mit dem III. Transport ins Ghetto nach Litzmannstadt (Lodz), das zweitgrößte Ghetto im besetzten Polen (1940 – 1944). Dort starb er am 06.03.1942. 

Auch nach seinem Tod erfolgte ein perfider Umgang mit den Vermögenswerten von Herrn Skamper. Zum einen wurde noch der Restlohn über 27,48 RM vom letzten Arbeitgeber an das Deutsche Reich überwiesen, was mit deutscher Gründlichkeit am 07.08.1942 quittiert wurde und zum anderen begann ab Dezember 1942 ein intensiver Schriftverkehr zwischen der Oberfinanzdirektion Berlin, dem Amtsgericht Spandau und dem Käufer des Grundstücks in Falkensee über die Rechtmäßigkeit der Besitzverhältnisse. Das Grundstück wurde zwar am 24. Juni 1942 umgeschrieben, die OFD zweifelte jedoch daran, daß der Käufer tatsächlich die Kaufsumme an Herrn Skamper gezahlt hat und verlangte Quittungen. Daraufhin bat der Käufer mit Schreiben vom 14.12.1943 die OFD um Bekanntgabe des Aufenthaltsorts von Herrn Skamper, damit er sich als Beweis  Ersatzquittungen besorgen könne.
Dieser Streit dauert noch bis März 1945.