Adresse | Elisabeth-Bethge-Straße 2 |
Ort | Brieselang |
Verlegedatum | 28.03.2015 |
Geboren | 29.06.1905 |
Gestorben | 06.08.1943 |
Elisabeth Magdalene Auguste Bethge, geb. Hoffmann, wurde am 29. Juni 1905 im Berliner Vorort Zehlendorf geboren. Sie besuchte die Grundschule in Zehlendorf und bis 1920 die Handelsschule. Anschließend arbeitete sie als Sekretärin in verschiedenen Betrieben. Seit 1926 war sie in der Kommunistischen Jugendbewegung aktiv. Am 22. Juni 1935 heiratete sie ihren langjährigen Freund Ernst Otto Bethge.
Am 4. August 1937 wurde Elisabeth Bethge von der Gestapo verhaftet und am 22. Februar 1938 wegen Hochverrats angeklagt. Verurteilt wurde sie wegen illegaler Herstellung und Verbreitung der Schrift „Der Antifaschist“ zu zwei Jahren Haft. Im Frauengefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf bekam sie aufgrund der schlechten Haftbedingungen eine Lungenentzündung und Tuberkulose. Sie erkrankte so schwer, dass sie im Mai 1939 vorzeitig entlassen wurde. Durch „Entschließung des Führers“ wurde ihr am 8. Juni 1942 die nicht verbüßte Reststrafe erlassen. Als sich ihr Gesundheitszustand zusehends verschlechterte, zog sie sich in ihr Gartenhaus in Brieselang zurück. Hier starb sie am 6. August 1943 an den Folgen der Haft.
Elisabeth Bethge wurde auf dem Brieselanger Friedhof beigesetzt. Dort hat sie bis heute ein Ehrengrab. Nach dem Krieg wurde der „Kameruner Weg“ zunächst in „Elisabeth-Straße“ umbenannt. Die Erinnerung an Elisabeth Bethge hielt zunächst vor allem ihre Freundin Hilde Benjamin wach. Die spätere DDR-Justizministerin hatte hier ebenfalls ein Gartengrundstück.
Im Jahre 2005 erhielt die Straße anlässlich des 100. Geburtstages von Elisabeth Bethge auf Beschluss der Gemeindevertretung den vollen Namen „Elisabeth-Bethge-Straße“.
Manfred Schulz
Fotos von den Verlegungen an diesem Tag gibt es hier.
Brieselanger Laube (© I. Oberling, 2015)